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AutorenbildRuedi Beck

FAST FORWARD

Aktualisiert: 13. Juni 2022

Zu viel nehmen wir als selbstverständlich. Dankbarkeit verspüren wir selten. Als Mensch würde sie wohl als introvertiert, brav, scheu und zurückhaltend beschrieben. Trauer und Zorn könnten dagegen ihre extrovertierten, lauten, wilden und fast schon aufdringlichen Geschwister sein. Diese lassen nicht lange auf ihren Einsatz warten, wenn das Gute nicht mehr da ist. Kurz erinnern wir uns dann, dass es auch die Dankbarkeit noch gäbe. Im dicht gedrängten Alltag vergessen wir sie aber schnell wieder. Sie ist zu unscheinbar.


Aktuell toben Trauer und Zorn. Das kommt vor. Es ist in Ordnung. Trotzdem würde ich die Zeit gerne vorspulen. Schnell. Bis Ende Monat. Vertrauensärzte und Gerichtsprozess unter den Rädern vorbeifliegen lassen. In Aero-Position. Auf dem Oberrohr sitzend. Wiedersehen feiern. Neue Freunde in die Familie aufnehmen. Letzteres hoffe ich zumindest. Im März sollte meine alte hübsche Dame aus dem Bild, das SCOTT CR1 aus dem Jahr 2007, ein brandneues 2020er SCOTT Addict RC Custom zur Seite gestellt erhalten. Vielleicht kommt kurz etwas Eifersucht auf. Die beiden werden aber bestimmt gute Freundinnen. Leider wird mich dafür das S-WORKS Tarmac Disc, 2019, verlassen. Wie wir wissen, hat alles ein Ende und Zeit vorspulen geht nicht. Die Kunst ist, in diesen turbulenten Zeiten die Dankbarkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Sich daran erinnern, dass wir schon unzählige Momente erlebt haben, die wir am liebsten eingefroren hätten. So, dass sie nie vorbeigehen. Den Lauten und Wilden nicht die ganze Aufmerksamkeit schenken. Und das Gute bewusst wahrnehmen, wenn es da ist. Auch wenn es klein ist. Einfach dankbar sein.


🚴‍♂️ @ruedibeck


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